Jean Rondeau zählt zu den vielseitigsten Musikern seines Fachs. Der Cembalist lässt sich nicht auf bestimmte Epochen oder Jahrhunderte festlegen und favorisiert Programme, die ein breites Spektrum musikalischer Möglichkeiten und thematischer Klammern abbilden. Mit einem ganz besonderen Rezital feiert er nun sein Solo-Debut bei den Innsbrucker Festwochen: «Es ist kein Programm. Es ist eine musikalische Aufführung. Normalerweise halte ich mich an Vorgegebenes und Angekündigtes. Das Publikum hat eine Erwartung an das, was es hören wird, die Möglichkeit, sich darauf vorzubereiten, wie bei einem Bankett, bei dem man im Vorhinein weiß, wer seine Tischnachbarn sein werden. Das Konzept zielt nicht darauf ab, dieses etablierte Format zu negieren, sondern vielmehr darauf, ein musikalisches Anderes zu schaffen, das weder repräsentativ sein, noch Eindruck schinden möchte. Es ist ein Moment der Hingabe, in dem die Erwartungen gegen die Überraschung einer heraneilenden musikalischen Gegenwart ausgetauscht werden. In der Abwesenheit von Wissen entsteht das Unerwartete.» Jean Rondeau