Woher kommen wir und wohin gehen wir? Die Innsbrucker Festwochen spüren mit dem neuen Führungsduo Eva-Maria Sens und Ottavio Dantone dieser Frage künstlerisch nach. Opern, Konzerte, Originalklangkompositionen am Puls der Zeit mit den besten KünstlerInnen von heute und morgen.
Die rhetorische Frage sei erlaubt: Was braucht es für einen erfüllenden Sommer in Innsbruck, dem Herz der Alpen? Vielleicht die Berge als Kulisse, die historische Altstadt als Ort für einen gemütlichen Kaffee und die Gastfreundschaft der Menschen im Lande. Was aber den Sommer in Innsbruck erst zum pulsierenden Erlebnis macht, sind die Innsbrucker Festwochen der Alten Musik.
Da jubilieren die Sängerinnen und Sänger in barocken Sälen, die seit Jahrhunderten die weltbesten MusikerInnen beheimaten. Da wird der Park zur Klangwelt und die Stadt zum Podium, wenn überall Alte Musik auflebt. Da strömt Publikum aus aller Welt in das Theater und zu Konzerthäusern, in Erwartung nach barocken Klängen. „Wir haben die Vision, dass die Festwochen ein Ort der Erfüllung, des offenen Dialogs zwischen Vergangenheit und Gegenwart, des unbedingten Wunsches nach einer Wiederkehr für Publikum und Künstler*innen sind“, verheißen Eva-Maria Sens und Ottavio Dantone.
Diese Erwartung kann erfüllt werden. 56 Veranstaltungen an 31 Tagen an mehr als 15 Spielstätten. Der Sommer 2024 verspricht unvergesslich zu werden. Die Ambraser Schlosskonzerte werden ab heuer an zwei Wochenenden stattfinden. Mit virtuosem Klangreichtum, Liebesgesängen, Ausflügen in die griechisch-römische Mythologie und einem Instrumentenwettstreit locken sie in den Spanischen Saal.
Mit den Opern „Cesare in Egitto“ von Geminiano Giacomelli, Georg Friedrich Händels „Arianna in Creta“ und „Dido, Königin von Carthago“ von Christoph Graupner gelingt es den Innsbrucker Festwochen, echte Raritäten auf die Bühne zu bringen.
Dass sich die weltbesten Musikerinnen und Musiker ihres Faches im Innsbrucker Festwochen-Sommer ein Stelldichein geben, wissen Kenner des Festivals. Das unterstreicht auch das neue Orchester in Residence: die Accademia Bizantina. Seit 1996 ist der Cembalist Ottavio Dantone künstlerischer Leiter. Er legte den Grundstein der barocken Interpretationsmethode und Aufführungspraxis. Seine Arbeitsweise, basierend auf Erfahrung und kontinuierlicher philologischer Forschung, ermöglicht es ihm, Notenmanuskripte zu lesen, als wäre er ein Zeitgenosse der alten Meister.
Wer noch einen Impuls für den erfüllenden Sommer in Innsbruck braucht, dem seien noch ein paar Künstlernamen verraten: das Bach Collegium Japan und Masaaki Suzuki, Arianna Vendittelli, Emöke Barath, Filippo Mineccia, Federico Fiorio, Jakub Józef Orliński und Il Pomo d´Oro, die Akademie für Alte Musik Berlin, Andrea Marcon und La Cetra, Robin Johannsen, Benedetta Mazzucato, Sophie Rennert, Nicolò Balducci, Collegium 1704, Ensemble Zefiro und viele mehr.