Eröffnungsaktion: Verdi – Zimmermann
25.08.2023 | 19.30 bis 21.30 Uhr
Cottbus | Deutschland
Das Festival wird dieses Jahr mit einem künstlerischen Ereignis eröffnet, das Giuseppe Verdis »Quattro pezzi sacri« (1887–1897) mit der »Ekklesiasti-schen Aktion« (1970) von Bernd Alois Zimmermann in der Regie von Luk Perceval auf eindringliche Weise verknüpft. Zimmermann vollendete sein letztes Werk, das eigentlich den Titel »Ich wandte mich und sah an alles Unrecht, das geschah unter der Sonne« trägt, nur fünf Tage vor seinem Suizid. Es kombiniert biblische Verse aus dem 4. Kapitel Prediger mit Passagen der berühmten Großinquisitor-Legende aus Fjodor Dostojewskis Roman »Die Brüder Karamasow« und verkettet so im Wechsel von Singen und Sprechen Themen um Unrecht, Mühe und Einsamkeit mit Fragen nach der Unterdrückung und der Fähigkeit des Menschen zur Freiheit. In Verdis vier geistlichen Stücken hingegen treffen lateinische Worte der katholischen Liturgie auf italienische Verse Dantes – zwischen A-cappella-Frauenchören und vierstimmig gemischten Chören mit großem Orchester. Dabei löst sich im »Te Deum« eine Sopranstimme aus dem Chor heraus – Verdi wollte hier explizit keine Diva, sondern eine Choristin: »Das ist die Menschheit, die Angst vor der Hölle hat.« Hinter das abschließende, zuversichtliche »In te speravi« (»Auf dich habe ich meine Hoffnung gesetzt«) im Fortissimo-Aufschwung platziert der Komponist mit spitzer Feder ein im Verklingen vernehmbares Fragezeichen. Das damit aufgeworfene Problem wird in der »Ekklesiastischen Aktion« verhandelt.
Bühne | Konzert
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