Ein musikalisches Paradies
Das Lucerne Sommer-Festival am Vierwaldstättersee feiert 20 Jahre Lucerne Festival Orchestra. „Paradies“ lautet das diesjährige Motto. Und ein Paradies ist vor allem das Festival selbst mit großartigen Klangkörpern.
Vor dem Panorama des Vierwaldstättersees stellt das Festival sein Renommee als eines der international bedeutendsten Klassikfestivals mit einem Defilee der weltbesten Orchester von den Berliner und Wiener Philharmonikern über das Royal Concertgebouworkest bis zum Boston Symphony Orchestra unter Beweis. An den Pulten stehen neben den Granden ihres Fachs die erfolgreichsten Vertreter der neuen Dirigentengeneration wie Maxim Emelyanychev, Mirga Gražinytė-Tyla, Jakub Hrůša, Klaus Mäkelä und Lahav Shani. Die Eröffnung gehört dem Lucerne Festival Orchestra. 2003 vom Intendanten Michael Haefliger mit Claudio Abbado ins Leben gerufen, feiert es sein 20. Jubiläum mit sechs Konzerten. Unter der Leitung seines Chefdirigenten Riccardo Chailly spielt es die „Dritte Sinfonie“ von Gustav Mahler. Solist in der Fortsetzung des Rachmaninow-Zyklus ist Daniil Trifonow, der als „artiste étoile“ am Festival mitwirkt. Paradiesisch und einzigartig ist das Engagement des Festivals für die Neue Musik. Ermöglicht hat dies die von Haefliger mit Pierre Boulez gegründete und heute von Wolfgang Rihm geleitete Lucerne Festival Academy. Sie widmet sich dem Komponistennachwuchs. Und mit dem Lucerne Festival Contemporary Orchestra steht ihr ein Spezialensemble zur Verfügung. Enno Poppe, Composer in Residence, erarbeitet mit den Akademisten seine „Suche nach Extremen“, den großen Zyklus „Speicher I-VI“. Insgesamt 19 stehen auf dem Programm. Jessie Cox komponiert seine Deutung des Mottos: Paradies.