Internationales Brucknerfest Linz 2020
04.09. bis 11.10.2020
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Internationales Brucknerfest Linz
Das diesjährige Brucknerfest Linz stellt Werke der von Bruckner und Brahms in mehr als 30 hochkarätig besetzten Konzerten gegenüber, denn Ende des 20. Jahrhunderts entbrannte in schlagfertigen Konzertkritiken ein hitziger Streit darüber, wer von beiden der bessere Vertreter einer perfekten Musik sei. Außerdem sind Werke anderer berühmter Zeitgenossen wie Antonín Dvořák, Franz Liszt oder Camille Saint-Saëns ebenso vertreten wie von neu zu entdeckenden wie Julius Reubke, Joachim Raff oder Carl Reinecke.
Es war eine regelrechte Schlacht um die Zukunft der Kunst: Ende des 19. Jahrhunderts bildeten sich zwei Lager, die in schlagfertigen Konzertkritiken und hitzigen Debatten darum stritten, was die perfekte Musik sei. Zum einen waren da die „Neutöner“ rund um Franz Liszt, Richard Wagner und Anton Bruckner, die den unbedingten Fortschritt in der Musik einforderten – mit revolutionären formalen und harmonischen Mitteln. Andererseits waren da die Traditionalisten um Johannes Brahms, die sich als Hüter der „tönend bewegten Form“ verstanden und die Musik von außermusikalischem Plunder reinhalten wollten. Das diesjährige Brucknerfest Linz stellt Werke der (vermeintlichen) Antipoden Bruckner und Brahms in mehr als 30 hochkarätig besetzten Konzerten gegenüber. Außerdem sind Werke anderer berühmter Zeitgenossen wie Antonín Dvořák, Franz Liszt oder Camille Saint-Saëns ebenso vertreten wie von neu zu entdeckenden wie Julius Reubke, Joachim Raff oder Carl Reinecke. Brahms schrieb Bruckner ein Glückwunschtelegramm Unter den Interpreten finden sich Stardirigenten wie Christoph von Dohnányi, Sir Antonio Pappano oder Pietari Inkinen. Die Weltklasseklarinettistin Sharon Kam ist ebenso dabei wie die Cello-Shootingstars Julia Hagen und Kian Soltani oder der Ausnahmepianist Kit Armstrong. Mit dem Tenebrae Choir und The Sixteen sind zwei der besten Vokalensembles der Welt erstmals in Linz zu erleben. Übrigens: So schrecklich verfeindet, wie es oft von außen aufgedrängt wurde, waren Bruckner und Brahms gar nicht – immerhin schrieb Brahms Bruckner zum 70. Geburtstag ein herzliches Glückwunschtelegramm und soll sich bei dessen Beerdigung tränenüberströmt hinter einer Säule der Karlskirche verborgen haben. Am Ende also auch eine Versöhnung in der Musik?