Giacomo Puccini (1858-1924) hat mit seiner Musik die ganze Welt erobert. Seine Opern gehören seit über 100 Jahren zu den weltweit meistaufgeführten Werken.
Puccini feierte seine größten Erfolge in einer Zeit umwälzender medialer Neuerungen. Die Entwicklung neuer Unterhaltungstechnologie, allen voran die bald auch massenhaft verbreiteten Film- und Tonaufnahmen, bedeutete für die Gesellschaft und die Musik-Kultur des frühen 20. Jahrhunderts eine Revolution, die das traditionelle Geschäftsmodell des Musiktheaters fundamental herausforderte. Sie vervielfachte die Verbreitung dramatischer Musik und popularisierte sie in bisher unbekannter Breite innerhalb weniger Jahre.
Die Ausstellung „Opera Meets New Media – Puccini, Ricordi und der Aufstieg der modernen Unterhaltungsindustrie“ will dem Geheimnis dieses beispiellosen Erfolges auf die Spur kommen. Sie erzählt von den disruptiven Kräften neuer Medien; davon, wie der Künstler Puccini und sein Verleger Ricordi diese Zeiten des Aufbruchs nutzten, um mithilfe moderner Marketingkampagnen einen internationalen Star aufzubauen; sie erzählt aber auch, wie fundamental die zeitgenössischen Entwicklungen den Opernbetrieb für immer veränderten.
Die Ausstellung selbst ist als Medieninszenierung gedacht und präsentiert das hochaktuelle Thema in mehreren audiovisuellen Installationen: Vom 3D-Modell eines Puccini-Porträts bis zur KI-Animation zeitgenössischer Bühnenbilder. Gezeigt werden aber auch zahlreiche Originaldokumente aus dem zu Bertelsmann gehörenden Archivio Storico Ricordi – die meisten davon sind erstmals in Deutschland zu sehen.