Der Blick durch Nan Goldins Kamera auf das menschlichen Leben ist einzigartig. Sie fotografiert die Welt ihrer Bohéme-Freunde mit roher Zärtlichkeit und hält Augenblicke von Alltäglichen, von wilden Partys, vom Kampf zwischen Autonomie und Abhängigkeit und von Sexualität fest.
Eines ihrer bekanntesten Werke ist „The Ballad of Sexual Dependency (1981-2022)“. Es ist zu einem Werk von über tausend Fotografien angewachsen, in dem Nan Goldin ihren Freundeskreis in Provincetown, New York, Berlin und London von den 1970er und 80er Jahren bis heute dokumentiert. Ohne zu urteilen, zeigt sie die verführerischen und zerstörerischen Seiten von Sex und Drogen, aber auch die Licht- und Schattenseiten intimer Beziehungen und Freundschaften. Die Ausstellung im Stedeljik Museum Amsterdam präsentiert in sechs Gebäuden Diashows aus Tausenden von Fotos, unterstützt von Musik, Voice-over und Archivmaterial zu Themen wie Drogenkonsum, Sexarbeit, häusliche Gewalt, LGBTQ+ Rechte und die Folgen der AIDS-Epidemie.
Nan Goldin beeinflusst mit ihren unverfälschten Fotografien immer wieder neue Generationen. Sie hat nicht nur die Fotografie in der Kunstwelt radikal verändert, sondern auch der Mode- und Werbefotografie ihren Stempel aufgedrückt.