Einfach mal schauen: nach dem, was da klingt und wer da spielt. Wach und interessiert, wissbegierig und bereit, auch das Fremde und Andersartige als Möglichkeit zu sehen. Dazu lädt Lucerne Festival in diesem Sommer ausdrücklich ein. „Neugier“ ist das Thema des größten Festivals für klassische Musik in der Schweiz. Dieses Motto könnte in einer wenig friedvollen Zeit „ein Schlüssel zu einer besseren Welt“ sein, schreibt Intendant Michael Haefliger über ein Programm, das tatsächlich neugierig macht auf diese 115 Veranstaltungen, die vom 13. August bis zum 15. September in der malerischen Stadt am Vierwaldstättersee angeboten werden.
Das Festival rollt der internationalen Klassikszene den roten Teppich aus. Zu Gast sind erneut die Berliner und die Wiener Philharmoniker, außerdem etwa das Gewandhausorchester Leipzig mit Andris Nelsons, das Cleveland Orchestra mit Franz Welser-Möst oder das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks mit Sir Simon Rattle. Große Namen gibt es auch bei den Solistinnen und Solisten. Zu erleben sind z.B. die Geigerin Anne-Sophie Mutter, die Pianistin Anna Vinnitskaya oder die Sopranistin Anna Prohaska. Sechsmal gibt sich das Lucerne Festival Orchestra mit Riccardo Chailly sowie den Gastdirigenten Yannick Nézet-Séguin und Klaus Mäkelä die Ehre. Am Beginn des Festspielsommers steht ein programmatisches Ausrufezeichen: Statt einer Festrede gibt ein neues Werk der Komponistin Lisa Streich vor, was das Festival sein und sagen möchte. Die in Schweden geborene, vielfach ausgezeichnete Künstlerin ist 2024 – wie Beat Furrer – composer-in-residence. Als „artistes étoiles“ eingeladen sind die Geigerin Lisa Batiashvili und der Cellist Sheku Kanneh-Mason, beides Musikerpersönlichkeiten, deren Virtuosität in unterschiedlichen Formaten aufblitzen wird.
Das Thema „Neugier“ unterstreicht das große Engagement für die zeitgenössische Musik. Die Lucerne Festival Academy feiert ihren 20. Geburtstag – auch mit 16 neuen Werken, die u.a. vom Lucerne Festival Contemporary Orchestra (LFCO) uraufgeführt werden. Seit der Gründung der Academy absolvierten bislang über 1.500 zumeist junge Menschen die Akademie.
Die Lust am Lernen fördern Vermittlungsangebote für alle Altersgruppen – mit Talks, Moderationen und Diskussionen, kostenlosen 40-Minuten-Veranstaltungen, Familien- und Schulkonzerten. Mit seinem starken Akzent auf die Musik und die Musikschaffenden der Gegenwart stellt sich das Festival für die Zukunft gut auf. In der Sparte „Music for Future“ werden junge MusikerInnen gefördert und die nachhaltige Weiterentwicklung der klassischen Musik unterstützt.